Die Kalkulation von Planungsleistungen (Hochbau) am Beispiel von Architekturbüros

Die Kalkulation von Planungsleistungen (Hochbau) am Beispiel von Architekturbüros, 1. Auflage 2006
Schriftenreihe des Lehr- und Forschungsgebietes Bauwirtschaft, Bergische Universität Wuppertal

Die Arbeitsbedingungen von Architekten haben sich gewandelt. Neue Marktstrukturen, neue Anforderungensprofile der Auftraggeber, eine wachsende und sich verändernde Konkurrenzsituation des Dienstleistungssektors bedingen Veränderungen. Was 1995 schon galt, gilt heute umso mehr. "Architekten schlittern in die Krise – zu viele Studenten, veraltete Honorarordnung, schlechte Konjunktur." Die Honorarordnung, die die Bezahlung der Architekten stattlich regelt, empfinden die Chefs großer Büros als Belastung. Werde die HOAI nicht, wie von Bundeswirtschafts- und arbeitsminister Wolfgang Clement gefordert, abgeschafft, müsse sie zumindest durchgreifend reformiert werden. Es sei fatal, dass das Honorar der Architekten an Baupreise gebunden sei.
Die Europäische Union (EU) fordert eine weitergehende Liberalisierung der Wirtschaft in allen Sektoren einschließlich des Marktes für Planungsleistungen. Staatliches Preisrecht, verbindliche Preisempfehlungen, Werbebeschränkungen und Zulassungsbeschränkungen werden von der EU gerügt und geahndet. So wurden erst kürzlich die Honorarordnung der belgischen Architekten von der EU für ungültig erklärt und Preisempfehlungen in einigen Ländern (bspw. Großbritannien, Niederlande) aufgrund des EU-Wettbewerbsrechts zurückgezogen.