Je größer und komplexer ein Projekt ist, je länger es dauert, je mehr Projektbeteiligte beauftragt sind, umso intransparenter werden Schnittstellen und Verantwortlichkeiten und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Auftraggeber sich mit Nachträgen befassen müssen. Dies erfordert entsprechender Kompetenzen, Verfahren und Prozesse zur Problembewältigung.
Seit 2021 arbeitet innerhalb des DVP eine Fachgruppe zu diesem Thema. Die Fachgruppe ging aus einem Workshop hervor, der von der Fachgruppe Recht und Verträge initiiert und mit Vertreterinnen und Vertretern der Diziplinen Projektsteuerung und Baubetrieb im Dezember 2020 durchgeführt wurde.
Termine
FACHGRUPPE
Ein wesentliches auftraggeberseitiges Risiko bei der Realisierung von Bauprojekten sind finanzielle Ansprüche wegen Leistungsmodifikationen und Behinderungen sowie deren Folgen für den Projektablauf in Form von Nachträgen.
Nachträge lassen sich zwar durch eine qualitätsvolle Projektvorbereitung reduzieren, aber nicht vollständig ausschließen. Je größer und komplexer ein Projekt zudem ist, je länger es dauert, je mehr Projektbeteiligte beauftragt sind, umso intransparenter werden Schnittstellen und Verantwortlichkeiten und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Auftraggeber sich mit Nachträgen befassen müssen. Dies erfordert entsprechender Kompetenzen, Verfahren und Prozesse zur Problembewältigung.
Erste Ansätze für eine erfolgreiche interdisziplinäre, kompetenzbasierte Zusammenarbeit im Nachtragsmanagement wurden 2021 im Berliner Protokoll festgehalten. Das Protokoll wurde inzwischen zusammen mit der Fachgruppe Recht und Verträge überarbeitet und aktualisiert und liegt in der Neufassung 2023 als Berliner Protokoll 2.0 vor.
Ziel der Fachgruppe ist es, die Kompetenzen der Projektmanagerinnen und Projektmanager zu fördern und Methoden und Werkzeuge an die Hand zu geben. Hierzu werden Prozesse, Schnittstellen, Aufgaben und Verantwortungen der einzelnen Beteiligten bei unterschiedlichen Projekttypen wie z. B. Hoch-, Infrastruktur- und Anlagenbauten betrachtet.